Diabetes: Wenn Zucker krank macht

Diabetes mellitus zählt zu den häufigsten Volksleiden der modernen Welt. Betroffen sind vermehrt auch immer mehr jüngere Menschen, deren Gesundheit und Lebensqualität für den Rest ihres Lebens beeinträchtigt sind. Denn: Diabetes ist nicht heilbar. Die beste Strategie ist daher, gar nicht erst daran zu erkranken.

Vorbeugung als beste Medizin

Bei Diabetes – umgangssprachlich auch als „Zuckerkrankheit“ bekannt – ist der Blutzuckerspiegel chronisch erhöht, was mit der Zeit zu erheblichen Schäden an Blutgefäßen, Nerven und Organen führen kann. In Österreich sind rund 800.000 Personen jeden Alters von Diabetes betroffen. Etwa 20% von ihnen wissen jedoch (noch) gar nichts davon, da sich die Erkrankung schleichend über einen längeren Zeitraum entwickelt.

Frau misst ihren Blutzucker am Zeigefinger.

Typische Symptome

Diabetes-Symptome treten in der Regel erst mit fortschreitender Erkrankung auf. Dazu zählen starker Durst, häufiger Harndrang, Juckreiz, trockene Haut, Schwächegefühl, Müdigkeit, ein geschwächtes Immunsystem und entsprechend häufige Infektionen, Sehstörungen und Erektionsstörungen.

Umso wichtiger ist es, dass die Diagnose so früh wie möglich gestellt und die Behandlung gestartet werden kann. Im Rahmen Ihrer Vorsorgeuntersuchung geben bestimmte Werte – allen voran natürlich Ihr Blutzuckerspiegel – Aufschluss darüber, ob bei Ihnen Diabetes oder eine Vorstufe davon vorliegt. Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser können Symptome kontrolliert und Begleit- und Folgeerkrankungen vom Bluthochdruck über erhöhte Blutfettwerte und Nierenschwäche bis hin zum „diabetischen Fuß“ vermieden werden.

Formen von Diabetes

Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen vier Formen von Diabetes, die entweder angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln können:

  • Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, der in der Regel genetische Faktoren zugrunde liegen. Dabei greift das Immunsystem die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse an. Insulin ist essentiell für den Zuckerstoffwechsel, durch den entstandenen Mangel kann sich Diabetes mellitus entwickeln.
  • Diabetes mellitus Typ 2 ist die am weitesten verbreitete Form. Zucker kann von den Körperzellen nur unzureichend aufgenommen werden, verbleibt daher im Blut und sorgt dort für einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Anders als bei Typ 1 lässt sich das Risiko, an Typ 2 Diabetes zu erkranken, in hohem Maße durch den eigenen Lebensstil beeinflussen.
  • Diabetes mellitus Typ 3 fasst alle weiteren spezifischen Diabetes-Formen zusammen, denen oftmals andere Erkrankungen, Infektionen oder Alkohol- und Drogenkonsum zugrunde liegen.
  • Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) kann sich bei Schwangeren entwickeln, verschwindet in den meisten Fällen jedoch nach der Geburt des Kindes wieder.

Gerade bei Typ 2 Diabetes ist der eigene Lebensstil ausschlaggebend für Entwicklung und Therapie der Erkrankung. Zu den Risikofaktoren zählen insbesondere Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Als Diabetiker*in hängen sowohl Ihre Lebenserwartung wie auch Ihre Lebensqualität stark davon ab, wie gut sich Ihr Blutzuckerspiegel dauerhaft einstellen lässt, und wie konsequent Sie als Patient*in sich an die Therapie halten.

Therapie

Als chronische Erkrankung ist Diabetes nicht heilbar. Die Therapie zielt also darauf ab, schädliche Folgen zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dabei kommen nicht-medikamentöse Maßnahmen (Ernährung, Bewegung, regelmäßige Messung des Blutzuckerspiegels), sowie die medikamentöse Therapie (u.a. blutzuckersenkende Präparate, Insulin) zum Einsatz.

So können wir Sie unterstützen

Das Gesundheitszentrum für Selbständige unterstützt Sie in der Vorsorge und Diagnostik von Diabetes, sowie in der Prävention und Therapie diabetesbedingter Folgeerkrankungen:

  • Prävention von Diabetes mittels regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, aufdecken individueller Risikofaktoren und Beratung in den Bereichen Ernährung und Bewegung. Mit einem gesunden Lebensstil (ausreichend Bewegung, Normalgewicht, ausgewogene Ernährung) können Sie einer Diabetes-Erkrankung – speziell Typ 2 Diabetes – sehr wirksam vorbeugen. Unsere Expert*innen aus den Bereichen Diätologie und Physiotherapie unterstützen Sie hierbei gerne.
  • Abklärung einer möglichen Diabeteserkrankung bzw. Diabetes-Vorstufe durch unsere Allgemeinmediziner*innen und Fachärzt*innen für Innere Medizin. Messung von Blutzucker (Nüchtern-Blutzucker) und HbA1c (Langzeitblutzucker), oraler Glukosetoleranztest, Harnuntersuchungen.
  • Abklärung von diabetischen Folgeerkrankungen wie Gefäß- und Nervenschädigungen (Neuropathie) sowie Gefäßsklerose, Nierenschädigungen (Nephropathie) und Augenerkrankungen (Retinopathie). Bei Letzteren kommt es zu Schädigungen der Netzhaut, von der rund ein Drittel aller Diabetiker*innen betroffen sind. Jährlich erblinden rund 200 Österreicher*innen an den Folgen der diabetischen Retinopathie. Lassen Sie sich daher frühzeitig von unseren Augenärzt*innen untersuchen und beraten.
  • Individuelle Ernährungsberatung für Diabetiker*innen (Diabetesschulung)
  • Unterstützung bei der Suche nach einer Diabetes-Ambulanz für regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Wie hoch ist Ihr Diabetes-Risiko?

Gerade bei chronischen Krankheiten wie Diabetes ist vorsorgen in jedem Fall besser, als mit den Folgen der Erkrankung zu leben. Lassen Sie sich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung durchchecken und beraten.

Terminvereinbarung - so funktioniert's

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