Richtig schnäuzen
Viele Menschen wissen nicht, dass man beim Naseputzen einiges falsch machen kann. Im Interview verrät Ihnen Dr. med. Bc. Antonia Tardue-Breiter praktische Tipps zum richtigen Schnäuzen. Unsere Expertin ist Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Phoniatrie und leitet den Fachbereich HNO im Gesundheitszentrum für Selbständige.
Beim zu kräftigen Schnäuzen kann Nasensekret nicht nur ins Taschentuch, sondern auch in die Nasennebenhöhlen oder ins Mittelohr gelangen. Das begünstigt Entzündungen und kann sogar zu einem Platzen des Trommelfells führen. Außerdem reizt häufiges starkes Schnäuzen die Nasenhaut und kann Nasenbluten verursachen. Sanftes Schnäuzen schützt die Nasenschleimhäute und hilft, langfristige Schäden zu vermeiden.
Wenn Sie ein Klicken im Ohr hören, war das Schnäuzen zu kräftig. Viele Menschen glauben, ihre Nase sei wegen des Sekrets verstopft, dabei sind es oft geschwollene Schleimhäute, die den Luftstrom blockieren.
Gewalt ist dann definitiv fehl am Platz. Effektiver sind sanftes Schnäuzen sowie der Einsatz von abschwellenden Nasensprays oder Nasenduschen. Diese können helfen, die Schleimhäute zu beruhigen.
Es gibt ein paar einfache Regeln:
- Halten Sie beim Schnäuzen immer ein Nasenloch zu und schnäuzen Sie beim Ausatmen mit wenig Druck durch das andere. So gelangt das Sekret leichter aus der Nasenhaupthöhle. Wechseln Sie danach die Seite.
- Beugen Sie den Körper beim Schnäuzen leicht nach vorne. Das reduziert den Druck auf die Nebenhöhlen und lässt das Sekret besser abfließen.
- Tupfen Sie die Nase vorsichtig ab – häufiges Reiben reizt die Haut zusätzlich.
- Verwenden Sie weiche Papiertaschentücher statt Küchenrolle oder Toilettenpapier, um Hautreizungen zu vermeiden. Benutzen Sie Taschentücher nur einmalig und entsorgen Sie sie direkt in einen geschlossenen Mülleimer. Nach dem Schnäuzen nicht aufs Hände waschen vergessen.
Dann ist es besonders wichtig, die Nase sanft zu pflegen. Salzwassersprays reinigen und befeuchten die Schleimhäute, Nasensalben schützen vor Reizungen und unterstützen die Heilung bei strapazierter Haut. Dampfbäder mit Eukalyptus oder Meersalz wirken bei geschwollenen Schleimhäuten beruhigend.
Am besten spielerisch und ab etwa drei Jahren. Zum Beispiel:
- Ein Nasenloch zuhalten und mit dem anderen bei geschlossenem Mund eine Kerze „ausblasen“.
- Einen Spiegel verwenden, der durch die ausgeatmete Luft beschlägt.
- Spezielle Ballons aus der Apotheke mit der Nase aufblasen – das verbessert die Belüftung des Mittelohrs.
Richtiges Schnäuzen schützt die Nasenschleimhäute, beugt Nasenbluten vor und entlastet das Mittelohr. Wer regelmäßig Druck in den Ohren hat oder Nasenprobleme bemerkt, sollte einen HNO-Termin vereinbaren. Frühzeitige Behandlung beugt Entzündungen vor.
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