Schaufensterkrankheit: Wenn die Beine nicht mehr mitmachen

Sie gehen ein paar Meter und plötzlich ziehen Schmerzen in die Wade oder den Ober­schenkel? Kurz Stehen­bleiben hilft – doch schon nach wenigen Schritten be­ginnt das Ganze von vorne? Dieses Phänomen, bekannt als "Schau­fenster­krank­heit", kann auf eine periphere arterielle Ver­schluss­krank­heit (pAVK) hin­weisen, eine ernst­zu­nehmende Durch­blutungs­störung der Beine.

Frau sitzt auf einer Bank im Einkaufszentrum und massierte ihre schmerzende Wade.

Risiken und Diagnose

Bei einer pAVK sind die Beinarterien durch Ab­lagerungen (Arteriosklerose) ver­engt, wodurch das Blut nicht mehr un­ge­hindert fließen kann. Die Muskeln bekommen nicht genug Sauer­stoff, was zu Schmerzen führt – zunächst nur beim Gehen, später auch in Ruhe. Un­be­handelt kann eine pAVK zu offenen Wunden, chronischen Schmerzen und im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen. Außer­dem ist sie ein Warn­signal für eine generell erhöhte Gefährdung für Herzinfarkt und Schlag­anfall.

Besonders gefährdet sind Menschen über 50 Jahre, Raucher:innen, Diabetiker:innen sowie Personen mit Bluthochdruck oder hohen Cholesterinwerten. Bewegungs­mangel und Über­gewicht ver­stärken das Risiko zusätzlich. Da eine pAVK oft schleichend verläuft, bleibt sie im frühen Stadium häufig un­be­merkt. Je früher sie erkannt wird, desto besser sind die Behandlungs­möglich­keiten. Zur Diagnose setzen wir im Gesund­heits­zentrum für Selbständige Ultra­schall­unter­suchungen sowie die so­ge­nannte ABI-Messung (Arm-Beine/Ankle-Brachial-Index) ein. Dabei wird der Blut­druck an beiden Armen und in den Beinen ge­messen und mit­einander ver­glichen. Ein niedrigerer Blut­druck in den Beinen kann auf Durch­blutungs­störungen hin­weisen, da verengte Arterien den Blut­fluss behindern.

So können Sie einer pAVK vor­beugen

Die gute Nachricht: Sie können selbst viel tun, um Ihre Ge­fäße gesund zu halten! Die wichtigsten Maßnahmen sind:

Therapiemaßnahmen

Neben medikamentösen Therapien ist das Geh­training unter physio­therapeutischer An­leitung die wichtigste nicht-invasive Maßnahme. Durch regel­mäßige Bewegung kann die Muskulatur besser durch­blutet werden, sodass sich neue Gefäße bilden. Auch Veränderungen des Lebens­stils – viel Bewegung, gesunde Ernährung, nicht rauchen – wirken sich positiv auf den Verlauf einer pAVK aus. Besonders wichtig ist die Regel­mäßig­keit des Trainings. Bereits drei bis fünf Trainings­ein­heiten pro Woche (jeweils ca. eine Stunde) können helfen, die Geh­strecke signifikant zu ver­bessern. Zusätzlich können das Führen eines Trainings­tage­buchs sowie das Trainieren in der Gruppe eine gute Motivation sein, um Fort­schritte zu ver­folgen und den Spaß an der Bewegung zu steigern.

Auch unsere Physiotherapeut:innen und Diätologinnen unter­stützen Sie dabei, Ihre Gefäß­gesund­heit lang­fristig zu ver­bessern. In fort­ge­schrittenen Fällen – wenn nicht-invasive Maß­nahmen keine Ver­besserung bringen, die Geh­strecke weniger als 200 Meter beträgt oder die pAVK große Schmerzen verursacht – können eine katheter­unter­stützte Therapie oder operative Verfahren erforderlich sein.

Übernehmen Sie die Kontrolle über Ihre Gesundheit!

Lassen Sie sich nicht von Schmerzen ein­schränken – es gibt wirksame Möglich­keiten, aktiv etwas für Ihre Gefäße zu tun. Falls Sie Risiko­faktoren haben oder bereits Beschwerden spüren, wenden Sie sich an unsere Fachärzt:innen für Innere Medizin mit Schwer­punkt auf Angiologie. Wir helfen Ihnen, Ihre Gesund­heit lang­fristig zu erhalten!

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