So gelingt die Ernährungsumstellung
Ob Neujahrsvorsatz, Fastenzeit oder ärztliche Empfehlung: wenn Sie schon einmal versucht haben, etwas an Ihrer Ernährung zu verändern, wissen Sie, wie schwierig das oft sein kann. Dahinter können einerseits zu ambitionierte Ziele stecken – oftmals liegt es aber auch einfach an der eigenen Einstellung und einer unüberlegten Vorgehensweise.
TIPP: Probieren Sie die Rezeptideen unserer Ernährungsberater*innen.
Das richtige Mindset kann Berge versetzen
Ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich einmal vor, Sie möchten komplett auf Zucker verzichten.
Zucker pauschal vom Speiseplan zu streichen ist ein sehr hoch gestecktes Ziel, ist er doch in unterschiedlicher Form in sehr vielen Lebensmitteln und Getränken enthalten (sowohl natürlich als auch zugesetzt). Zudem sind süß und salzig zwei Geschmackssinne, die sich an unsere Essgewohnheiten anpassen – isst und trinkt man viel Süßes/Salziges, trainiert man sich diesen Geschmack an und empfindet weniger süße/salzige Lebensmittel bald als langweilig und nicht schmackhaft. Ihr Ziel ist also von vorn herein gar nicht so leicht erreichbar und in den Alltag integrierbar.
In unserem Gedankenexperiment haben Sie sich dennoch zum kompletten Zuckerverzicht entschlossen. Nach kurzer Zeit sind Sie bei einer befreundeten Familie zum Kaffee eingeladen, es gibt selbstgebackenen Kuchen – natürlich mit Zucker.
Hand aufs Herz – welchen Gedanken haben Sie?
„Ich darf den Kuchen nicht essen.“
oder
„Ich möchte den Kuchen nicht essen.“
Bei der ersten Aussage stehen das Verbot und der Verzicht im Vordergrund. Sie wirken passiv, machtlos, als hätten Sie keine Wahl. Sie würden ja so gerne, aber dürfen nicht – als würde es Ihnen eine höhere Instanz verbieten. Vielleicht fühlen Sie sich schlecht und unzufrieden.
Die zweite Aussage fokussiert hingegen auf Ihre eigene, bewusste Entscheidung, lässt Sie aktiv und kraftvoll wirken. Sie möchten den Kuchen bewusst nicht essen, weil Sie wissen, dass Zucker Ihnen und Ihrem Körper nicht guttut. Vielleicht haben Sie sich sogar eine zuckerfreie Alternative eingepackt, die Sie kürzlich für sich entdeckt haben, und haben gar nicht mehr das Gefühl, auf etwas zu verzichten.
Sie sehen schon: Das richtige Mindset kann (Zucker-)Berge versetzen.
So gelingen nachhaltige Veränderungen
- Motiv: Wenn Sie Ihr Ernährungsverhalten nachhaltig verändern möchten, brauchen Sie ein nachhaltiges Motiv. Warum möchten Sie Ihre Ernährung umstellen? Möglicherweise um Ihre Gesundheit zu fördern, sich körperlich wohler und fitter zu fühlen, mehr Muskeln aufzubauen, besser zu schlafen, aus Umweltgründen, etc. Was auch immer hinter Ihrer Ernährungsumstellung steckt, sollte für Sie selbst Sinn machen und wichtig sein.
- Tempo: Um Gewohnheiten und Alltagsroutinen nachhaltig zu verändern, müssen sie langsam und mit kleinen Schritten umprogrammiert werden. In der Regel können wir große Veränderungen, die zu schnell und zu radikal passieren, wesentlich schwerer akzeptieren, als Schleichende. Im Beispiel von vorhin könnten Sie also damit beginnen, Ihr Naschverhalten langsam zu reduzieren, und Süßigkeiten gegen gesündere Alternativen wie dunkle Schokolade, Obst und fermentierte Milchprodukte auszutauschen. Nach einigen Wochen beginnen Ihre Geschmacksknospen auf der Zunge, sich an die neue Zuckermenge zu gewöhnen und sie als immer angenehmer und wohlschmeckender wahrzunehmen – die Ernährungsumstellung ist nachhaltig gelungen.
- Neugier: Bei einer Veränderung des eigenen Essverhaltens steht zunächst vor allem der Verzicht/Verlust der alten Gewohnheiten im Vordergrund. Versuchen Sie sich stattdessen ganz bewusst auf den Gewinn zu konzentrieren: Sie gewinnen dank des Wegfalls viele neue Chancen und Erfahrungen. Wenn Sie zum Beispiel Ihren Fleischkonsum reduzieren möchten, stellen Hülsenfrüchte eine spannende alternative Proteinquelle dar. Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und (Kicher-)Erbsen enthalten neben einer ordentlichen Menge an pflanzlichem Eiweiß auch langkettige Kohlenhydrate, die lange satt halten und den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Getrocknet oder vorgekocht und konserviert sind sie sehr lange haltbar und damit bei Bedarf schnell zur Hand. Außerdem sind Sie ausgesprochen vielfältig einsetzbar, z.B. für Salate, Eintöpfe, Currys oder auch als Beilage. Die optimalen Voraussetzungen, um neue Lebensmittel und Rezepte kennenzulernen.
Möchten Sie Ihre Ernährung umstellen?
Veränderungen unserer (Ess-)Gewohnheiten können herausfordernd sein. Mit dem richtigen Mindset und einer guten Planung können Sie aber dennoch nachhaltige Erfolge erzielen. Unsere Ernährungsberaterinnen begleiten Sie gerne auf Ihrer Reise zu neuen kulinarischen Genüssen und stehen Ihnen mit weiteren Tipps zur Seite.
Terminvereinbarung - so funktioniert's
- Telefonisch unter +43 5 08 08-5203 oder 5204.
- Per E-Mail an diaetologie@gzsvs.at.
Rezeptideen unserer Ernährungsberater*innen
Zutaten für 4 Portionen:
- 360 g (Vollkorn-)Linguine
- 2 EL Olivenöl
- 1 große Zwiebel, fein gewürfelt
- 4 Karotten, fein gewürfelt / grob geraspelt
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- 4 TL Kräuter der Provence, getrocknet
- 300 g grüne Linsen
- 1 l Gemüsebrühe
- 50 g Tomatenmark
- 400 g Cherrytomaten (halbiert) oder 1 Dose Tomatenstücke
- 2 EL Balsamicoessig
- 10 g Basilikum (frisch)
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Die Nudeln nach Packungsanweisung kochen.
- Öl in einem Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Zwiebel und Karotten hinzufügen und ca. 5 Min. anbraten. Knoblauch und Kräuter der Provence dazu geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und weitere 3 Min. braten.
- Linsen, Gemüsebrühe und Tomatenmark hinzufügen, aufkochen und 10 Min. mit geschlossenem Deckel köcheln lassen. In der Zwischenzeit den Basilikum waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen.
- Cherrytomaten und Balsamicoessig in den Topf geben und weitere 10-15 Min. mit geschlossenem Deckel köcheln lassen. Wenn die Sauce zu flüssig ist, ein paar Minuten den Deckel abnehmen.
- Die abgegossenen Nudeln in den Topf geben und gut vermischen. Nudeln mit der Linsen-Tomaten-Bolognese auf Tellern anrichten und mit Basilikum garnieren.
Durchschnittliche Nährwerte pro Portion
Brennwert (kcal/kJ) |
547,3 kcal / 2.300,5 kJ |
Fett |
11,8 g |
- davon gesättigte Fettsäuren |
2,2 g |
Kohlenhydrate |
88,0 g |
- davon Zucker |
16,0 g |
Ballaststoffe |
12,3 g |
Eiweiß |
19,2 g |
Salz |
1,0 g |
Zutaten für 4 Portionen:
- 240 g Basmatireis
- 3 EL Erdnuss- oder Kokosöl
- 1 Zwiebel, fein gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 kleines Stück Ingwer, geschält und fein gehackt
- 2 TL Currypulver
- 2 TL Garam Masala
- 1 TL Kreuzkümmel gemahlen (Cumin)
- 200 ml Wasser
- 3 kleine Kartoffeln, klein gewürfelt
- 2 Karotten, klein gewürfelt
- 2 Dosen Kichererbsen
- 1 Dose Kokosmilch
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer ca. 3 Min. anbraten. Anschließend die Gewürze hinzufügen und kurz mitbraten. Mit Wasser ablöschen, das Gemüse hinzufügen und ca. 15 Min. mit geschlossenem Deckel köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit die Kichererbsen gut abspülen und abtropfen lassen. Den Reis nach Packungsanweisung kochen.
- Anschließend Kokosmilch und Kichererbsen hinzufügen und weitere 10 Min. köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Curry mit Reis in Schlüsseln servieren.
Durchschnittliche Nährwerte pro Portion
Brennwert (kcal/kJ) |
428,0 kcal / 1.787,3 kJ |
Fett |
16,0 g |
- davon gesättigte Fettsäuren |
3,2 g |
Kohlenhydrate |
55,8 g |
- davon Zucker |
9,4 g |
Ballaststoffe |
9,0 g |
Eiweiß |
14,0 g |
Salz |
1,48 g |